Da der Mensch trotz aller Vernunft dazu neigt, in Konfliktsituationen seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, ist es hilfreich, die Bedingungen für Wut und Zorn in den Blick zu nehmen. Aber was nützen alle Erkenntnisse, wenn doch immer wieder unvorhergesehene Ereignisse die Gefühlswelt durcheinanderwirbeln? Damit dies möglichst nicht geschieht, gilt es vor allem eine Sachlichkeit im Unvermuteten anzustreben. Die Verwirklichung dieser Absicht ist wesentlicher Bestandteil antiker Tugendlehre. In einem dialogischen Prozess werden dazu philosophische und psychologische Inhalte vermittelt und mit praxisnahen Übungen erfahrbar gemacht.
Theoretische Inhalte
Die Sachlichkeit im Unvermuteten – Hintergründe des antiken Trainingskonzeptes
Die Person im Spannungsfeld zwischen Rationalität und Emotionalität
Die inneren Urkräfte des Menschen und der Versuch einer Ordnung durch das Gewissen
Entstehung und Wirkweisen des Zorns und die Bedingungen für die Besänftigung und den Sanftmut
Die Individualität des Menschen und seine Einordnung in das gesellschaftliche Gefüge – Isolierungsangst oder Abhängigkeitsängste
Die Bedeutung der Tugenden für den Gesprächsverlauf
Praktische Inhalte - Übungen
Das Einordnen der Gefühle in vorgegebene Kategorien – konkreter Umgang
Hintergründe des Zorns anhand eigener Erlebnisse erkennen
Das Einbringen von Tugenden in Konfliktsituationen – Gesprächstraining
Das Ordnen von Situationen der Empörung – Beispiele aus dem beruflichen Alltag
Was erwarte ich von anderen im Umgang mit mir? Supervision konkreter Gesprächssituationen
Das persönliche Gespräch
Am Ende des Seminars wird mit jedem Teilnehmer ein persönliches Abschlussgespräch geführt.