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Meditation der Vorwoche

Antirrheticos Liebe Leserinnen und Leser! In der nächsten Zeit wird die Gegenrede" des Wüstenvaters Evagrius Ponticus fortgesetzt. Er beschreibt zunächst eine mögliche Versuchung sei es im Hinblick auf eine ...



Erkrankung und Sinnfindung

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Projekt Worte hören

Worte hören


 

Ich ohne Mittelpunkt

Ein Hörstück von Udo Manshausen

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Gott wirft keine Bomben

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Ermordete Wahrheit

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Kämpfe in der Seele

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Gott - Auf dem Weg zu Dir

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Der nächste Meditationsbrief erscheint am 22.1.2023.

 











 
 

Liebe Leserinnen und Leser!

In der nächsten Zeit wird die ‚Gegenrede’ des Wüstenvaters Evagrius Ponticus fortgesetzt. Er beschreibt zunächst eine mögliche Versuchung – sei es im Hinblick auf eine bestimmte Einstellung oder angesichts einer bevorstehenden Handlung – und stellt dieser einen Gedanken aus den heiligen Schriften der Bibel entgegen. Für die Wüstenväter spricht aus ihnen in besonderer Weise Gott und sie enthalten für die Mönche ein kostbares Weisheitsgut der Menschheit.
Es ist erstaunlich, wie differenziert Evagrius die Varianten unseres Fehlverhaltens beschreibt. Zu den Lastern hat er über 490 Einzelfälle benannt. Die meisten Gegenreden haben Sie bereits kennengelernt.
Bei seinem Vorhaben, die Mönche vor seelischem Unheil zu bewahren, steht das Lebenspraktische im Vordergrund.
Ich selbst bin bei jeder Gegenrede immer wieder erneut gespannt, welche ‚Nuance’ Evagrius im Hinblick auf ein Laster in den Blickpunkt rückt.

Udo Manshausen

 

Unzucht bleibt Unzucht

Leitgedanke für die Woche

Welches Bewusstsein gegenüber dem Vergehen der Unzucht tragen Sie in sich?

Aus dem Gedankengut der Wüstenväter

Evagrius Ponticus: „Gegen den Gedanken der sexuellen Begierde, der übermittelt, dass die Jugend nicht rechenschaftspflichtig und tadelnswert sei, wenn sie Unzucht treibt und wiederholt mit Vergnügen die besudelten Gedanken aufnimmt. Ex 32,33: ‚Und der Herr sprach zu Mose: Wenn einer vor meinem Angesicht gesündigt hat, werde ich ihn aus meinem Buch streichen.’“*

Impuls

Das Buch Exodus erwähnt ein ‚Buch des Lebens’. In ihm sind auf der Grundlage einer Volkszählung alle diejenigen verzeichnet, die zum Völkerstamm gehören und die in dem Bund verankert sind, den Mose mit Gott geschlossen hat. Eine Auslöschung des Namens aus diesem Buch bedeutet somit nicht nur einen gesellschaftlichen Ausschluss, sondern zugleich die Verweigerung der göttlichen Gnade.
Welches Verhalten ist nunmehr gemeint, das Evagrius in den Zusammenhang mit besudelten Gedanken stellt? In erster Linie werden es Ehebruch, Vergewaltigung, Inzest, Sodomie, Homosexualität sowie der Missbrauch von Kindern sein.
In der Wüste und in den kleineren Ortschaften war man auf seine Mitmenschen in starkem Maße angewiesen. Einen Ausschluss aus der Gemeinschaft konnte von daher die eigene Überlebensfähigkeit gefährden. Dieser ist mit der Androhung einer zusätzlichen Bestrafung durch Gott verbunden, der das Leben des schweren Sünders völlig unbeachtet lässt und ihm somit seinen Schutz entzieht. Da in der jüdischen Kultur Gott auch immer Teil des Lebens des Einzelnen ist, wird eine solche Perspektive nicht ohne Wirkung geblieben sein. Somit kann in der damaligen Zeit die mögliche Streichung aus dem ‚Buch des Lebens’ als eine intensive Bestrafungskeule angesehen werden. Ob solche Drohungen die Menschen davon abhalten, ihre fragwürdigen sexuellen Wünsche umzusetzen, ist eine ganz andere Frage.
Der Mensch führt stets Entschuldigungsgründe an – in diesem Fall sind es die ungestümen Gefühle der Jugend, die Evagrius hervorhebt –, um das eigene Fehlverhalten unter bestimmten Umständen als verständlich oder ‚normal’ einzuordnen. Jedoch sieht es auf der Seite der Betroffenen ganz anders aus, die z. B. einem Missbrauchsverhalten zum Opfer gefallen sind. Deren Leben wurde im Hinblick auf eine unbeschwerte persönliche Entfaltungsmöglichkeit maßgeblich zerstört, da ihnen der Missbrauch einen irreparablen seelischen Schaden zugefügt hat. Ob die Täter mit einer äußerst harten Strafe belegt werden sollen, wie es Evagrius hier hervorhebt, ist eine andere Frage. Dennoch kann durch das Ansinnen einer harten Bestrafung bei Unzucht deutlich werden, wie schwer das Vergehen des Missbrauchs sich auswirken wird, das man womöglich in seinem Innern plant.

Selbsterkenntnis

Die mildernden Umstände können mein Schuldgefühl letztlich nicht befrieden.

Aus dem Leben der Wüstenväter

„Abbas Geronticus – der von Petra – sprach: ‚Viele von denen, die von fleischlichen Begierden versucht werden, berühren zwar keinen Leib, aber in ihrem Denken haben sie dennoch Ehebruch getrieben. Sie bewahren zwar den Leib jungfräulich, sind aber in der Seele ganz ehebrecherisch. Gut ist es also, Geliebte, die Schrift zu erfüllen und ‚mit aller Aufmerksamkeit das Herz zu bewahren’ (Spr 4,23) – das gilt für jeden!’“**

U*D*O*-*M*A*N*S*H*A*U*S*E*N

* Antirrhetikos, sexuelle Begierde Nr. 5, übers. v. U. Manshausen a. d. Griech. n. Frankenberg, 485; Septuaginta deutsch. Das griechische AT in dt. Übers., hrsg. v. W. Kraus / M. Karrer, Stuttgart 2010, Exodus ** Weisung der Väter, übers. v. Bonifaz Miller, Trier 1986, 76

 

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Gott wirft keine Bomben

 

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