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BILDBETRACHTUNG |
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Bildtitel: 12. Kreuzwegstation: Jesus stirbt am Kreuz Bild: Sr. Elisabeth Hafeneger O.P.
Der Tod Jesu
Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija! Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt. Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. Auch einige Frauen sahen von weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome; sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren. (Mk 15, 33-41)
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Bild: Deli Overfeld, Drei Jünglinge im Feuerofen, Buch Daniel 3, 1-97
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Mit den Augen des Herzens
Es geschah in jener Nacht, das flackernde Feuer enthüllte die Erinnerung an die fesselnden Versuchungen. Gefühle von Schuld und Stolz schürten das Feuer einer vernichtenden Angst. Kein Zweifel – die Liebe mit ihrer Wärme erreichte die Seele nur selten. Damals folgten die drei Jünglinge im Feuerofen einem anderen Flammenmeer. Sie verweigerten den Befehl des Königs und verehrten das goldene Standbild des Ehr-Geizes nicht. Die erstickende Verführung durch Habgier hatten sie am eigenen Leib erfahren. Der leuchtende Besitz und die Hitze der Machtgefühle legte ihre Herzen in Ketten. Sie waren in sich selbst gefangen. In angstvoller seelischer Nacht öffneten sich die Augen ihres Herzens. Sie banden ihre Sehnsucht mit der Schöpfung zusammen: Himmel, Erde, Wasser, Sonne und Mond, Wolken, Nebel und die Geschöpfe führten ihnen Gott vor Augen. Sie erfuhren tiefe Dankbarkeit für ihr Leben und lobten Gott mit herzlicher Begeisterung und in Demut. Das tödliche Feuer verwandelte sich mit einem Male in kühlenden Tau. Im liebenden Gebundensein verbrannten die Jünglinge nicht. Es geschah in jener Nacht, in der Jesus von Nazareth die Herzen mit göttlicher Liebe erhellte. Und es kann sich erneut ereignen, dass wir sagen: Unser Herz brannte, als wir mit Gott sprachen und die liebende Umarmung eines Menschen uns von tödlicher Versuchung befreite.
Udo Manshausen
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Bildcollage Walter Bornemann: Foto ‚Kreuz Altenberger Dom’ Udo Manshausen: Foto ‚Rosette Kloster Ebrach’
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Das Kreuz der Weihnacht
Alles ist gegenwärtig, im Glanze wie im Dunklen. Die Hoffnung wünscht sich einen neuen Stern.
Der Geburt folgt neues Leben auf ewige Weise, Nacht und Tag sind durchdrungen vom Licht des Kreuzes.
Ein Stern leuchtet über der unstillbaren Einsamkeit. Finde einen Weg zum Herzen, getragen von göttlicher Güte mit Hilfe der Menschen.
Die heilige Zeit der Liebe hebt die Seele in die Himmel, begleitet von Angst und Verzweiflung im Schicksal.
Einzig im Vertrauen auf Gott wird die Nacht zum Trost.
Udo Manshausen
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