Das Führungsgeschehen im Spiegel der Wahrhaftigkeit

Gedanken zur Spiegelung der eigenen Seele

„Die Sonne wiegt sich und tanzt in ihren Strahlen über die Wogen des Meeres; doch vollkommen zu spiegeln vermag sie sich nur, wenn das Meer den Atem anhält und stillsteht. Aber ein solches Atemanhalten, ein solcher Stillstand – das ist der Tod, und seine Bedingung – die Kälte gefrierenden Eises! Hindert am Ende die Bewegung des Lebens selber, wahrhaftig zu werden? Dann hätte das Sterben einen Sinn, endlich die ganze Wahrheit zu kennen. Doch was ist eine Wahrheit ohne das Leben?“
(Eugen Drewermann, Giordano Bruno 22)

I. Die Unwahrhaftigkeit und ihre Wirkungen


II. Wie der Aufrichtige und der Verschmitzte (der Ausgekochte) zu ermahnen sind.

Die Aufrichtigen

1. Das Lob für den Aufrichtigen

2. Der bedachte Umgang mit der Wahrheit

3. Die Tugend der Klugheit und der Einfalt


Die Unaufrichtigen

1. Die Mühen der Lüge sind anstrengender als das Leben mit der Wahrheit.

2. Die List der Unaufrichtigen und die Verwirrung des aufdeckenden Kritikers


III. Die Wahrhaftigkeit als grundlegende Voraussetzung für ein aufrichtiges und ehrliches Führungsverhalten

Thesen:

1. Eine Führungskraft ist dazu verpflichtet, das Handeln mit den individuellen inneren Werten in Einklang zu bringen. Die eigenen Werte müssen dabei immer wieder an den Erfordernissen der Gemeinschaft gemessen und zum Wohle aller korrigiert werden.

2. Die Unwahrhaftigkeit im Sinne von Verstellung, Verlogenheit und Heuchelei gefährdet die gemeinsamen Ziele, wenn diese auf einen partnerschaftlichen und vertrauensvollen Umgang miteinander aufgebaut sind.

3. Wenn tiefgreifende Unaufrichtigkeiten aufgedeckt werden, können dadurch nachhaltige Beziehungsstörungen entstehen, die womöglich nicht mehr zu heilen sind.

4. Das Aufrechterhalten eines falschen Bildes von sich selbst kann sich zu einem Riss in der eigenen Persönlichkeit entwickeln, der dann zu einem anstrengenden Zwiespalt führt. Die seelische Übereinstimmung im Reden und Handeln ist eine verantwortungsvolle Aufgabe jedes Menschen und insbesondere für eine Führungskraft, die Verantwortung für Mitarbeiter trägt.