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PODCAST STAFFEL 2

Zwischen Himmel und Erde


 

Die zweite Staffel umfasst 12 Beiträge.


Zur Intention des Podcasts

Zur ersten Staffel

Heimat fühlen S02E01


 

Heimat fühlen

Die Anlässe sind verschieden, die das Gefühl von Heimatlosigkeit in uns auslösen.
Auf der einen Seite ist es schön, darum zu wissen, und erinnernd im Jetzt zu erleben, wie Begegnungen Ausdruck meiner seelischen Beheimatung sind, und auf der anderen Seite sollte ich mir vor Augen führen, welche Erlebnisse nie zu einem Geborgensein führen werden, so sehr ich mir dies auch erhoffe.
Wenn ich auch jetzt in diesem Augenblick mit dem Leben hadere, Gott kennt meine Zukunft, und er wird mich geleiten auf dem Weg, den er kennt.

Allein S02E02


 

Allein

Obwohl es mir seelische Schmerzen bereitete, ließ ich es zu, dass sich das Gefühl allein zu sein, weiter in mir ausbreitete. Um mich zu festigen, versuchte ich tiefer einzudringen in die Bedeutung der Wahrheit des Allein-seins.
Konnte es womöglich sein, dass ich mich deswegen allein fühlte, weil ich meine Vorstellungen vom Dasein hatte, die ich unbedingt verwirklichen wollte?
Wer bin ich, so fragte ich mich erneut, der mit den anderen Geschöpfen allein auf dem Weg ist, zu werden, was ich bin?

Trüber Sinn S02E03


 

Trüber Sinn

Ohne ihr Entstehen zu bemerken, wurde ich vom Gefühl der Langeweile ergriffen.
Ich fühlte mich wie gefangen, blockiert und unter einer Anspannung, die weder ein Ventil noch eine Entladung finden konnte. Fast sechs Stunden hielt diese Form gelangweilter Verkrampfung an.
Meine Langeweile trug den Schmerz der Sinnlosigkeit meines Lebens direkt vor mein Bewusstsein.
Als ich eine Textnachricht mit der Frage erhielt ‚Was machst Du gerade?’ schrieb ich zurück: ‚Ich kämpfe gerade mit dem trüben Sinn!’

besser als andere S02E04


 

besser als andere

Wenn ich für mich ganz allein bin, bin ich mehr der Mensch, der ich in Wirklichkeit bin. Im Kontakt mit anderen neige ich dazu, in ganz bestimmte Rollen oder Verhaltensweisen zu schlüpfen.
Was unternehmen wir nicht alles auf wahnwitzige Weise, um uns von anderen abzuheben.
Wann werde ich zur Ruhe kommen, so frage ich mich, indem ich wirklich einsehe, wie zerbrechlich ich bin? Mein Herz schlägt sehr unruhig im Gedanken daran, dass ich einfach nur ich selbst bin.

brennendes Kreuz S02E05


 

brennendes Kreuz

Voller Unruhe sitze ich hier und ich erinnere mich an die Verstorbenen, die mir einst lebendig zur Seite standen. Ich möchte diese Menschen mit meinem Herzen in die Gegenwart holen zur Linderung meiner Haltlosigkeit und seelischen Einsamkeit.
Was mache ich hier – noch?!
Damals gingen zwei Jünger weg vom Kreuz, von Jerusalem nach Emmaus, zu der Stadt deren Namen ‚warme Quelle’ bedeutet. Und auf dem Weg ihrer tiefen Trauer begegnet ihnen in ihrer Seele Jesus von Nazareth mit seiner göttlichen Botschaft von der Vergebung und der unsterblichen Liebe, die jedweden Tod überwindet.

Unglück S02E06


 

Unglück

Ich machte die Erfahrung, dass ein Unglück, mein Unglück, das meine Seele mit völliger Dunkelheit beleuchtet hatte, kaum in Worte zu fassen war. Und wer sollte es somit auch wirklich verstehen, um mitleiden zu können?
Und somit verhallt das Leid angesichts der Erfahrungslosigkeit und Schwachheit der anderen. Es wird darauf ankommen, so dachte ich, für den Augenblick die Menschen völlig aus dem Bewusstsein zu verlieren, um mit Gott wirklich allein zu sein.
Ich spürte, dass Gott meinen lautlosen Schrei, der alle Verzweiflung bündelte, aufnahm, ihn verstand, wie damals als sein gesamtes treues Mitgefühl für die Menschen, für jeden Einzelnen, für Jesus, mit am Kreuz anwesend war.

Wahnsinn S02E07


 

Wahnsinn

Beim meditativen Durchschreiten meiner Wohnung dachte ich darüber nach, wie es im Leben sein wird, wenn ich nicht mehr da bin. Gleichzeitig kam mir in die Erinnerung, dass ich mir schon oftmals gewünscht habe, mein Leben möge zu Ende gehen. Die Sorge um meine Endlichkeit sowie mein Wunsch, nicht mehr sein zu wollen, erzeugten mit ihrer Gegensätzlichkeit in meiner Seele eine belastende Spannung. Wie sollte ich auch den kreativ aufblühenden Lebensweg mit dem Sterben in Einklang bringen?
Glauben Sie liebe Zuhörer, dass Sie klug genug sind, die Schöpfung eigenständig zu ergründen?

Weglosigkeit S02E08


 

Weglosigkeit

In mir wirkte das Gefühl einer anhaltenden Spannung. Ich wusste, dass es mit einer tief empfundenen Einsamkeit zu tun hatte. Dabei erschien mir das Themengebiet der Einsamkeit so unergründlich wie die tiefen des Meeres.
Doch allmählich begann ich zu erahnen, dass die Weglosigkeit aus meiner Seele hervorbrach. Ein solches Lebensgefühl ist nicht angenehm, da dabei eine schmerzliche Leere spürbar ist, die mein gesamtes Leben in Frage stellt. Und ich wusste, dass es in der Seelenlage der Weglosigkeit keine baldige Lösung gibt, wenn ein solche überhaupt möglich sein wird. Wie finde ich den Weg zu einer bleibenden Ruhe?

Trägheit S02E09


 

Trägheit

Mir fehlte der innere Schwung. Das spürte ich deutlich. Eine träge Betrübnis hatte mich voll im Griff. Die Abwehr dieser seelischen Müdigkeit war außerordentlich schwer.
Über meinem Nachdenken nahte sich der Abend. Das Licht der Schöpfung wurde dunkler. Für die Wüstenväter ist der eigentliche Ursprungsort aller Betrübnis das Grab. Die Tränen kommen uns zu Hilfe, da sie in unserem Erstarrtsein Sehnsucht und Wünsche zum Ausdruck bringen. Ein Wüstenvater sagt: „Die Tränen sind wie das Land der Verheißung: wenn du dorthin gelangen willst, dann darfst du keinen Kampf scheuen …“

Treue Bücher S02E10


 

Treue Bücher

Der Geist in den Büchern ist verbunden mit den Wesen, die sie geschrieben haben und somit findet beim Lesen durchaus eine persönliche Begegnung statt. Die Buchstaben der Bücher formen sich für mich zu einer fließenden seelischen Quelle, wenn ich in bewusster Demut – alle Egozentrik zurückstellend – die Sphäre dieser Geister an mich heranlasse.
Ich kann Ihnen versichern, dass es möglich ist, jeden Tag sinnvolle Gedanken zu inhalieren.
Einen großen Teil meines Lebens begleitet mich der folgende Gedanke von Edith Stein: „Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht.“

Gespräch mit Gott S02E11


 

Gespräch mit Gott

Ohne ein bewusstes Steuern entstand in mir der Entschluss, persönlich mit Gott sprechen zu wollen. Obgleich ich mir vorgenommen hatte, direkt mit Gott zu sprechen im Sinne eines fassbaren Gegenübers, setzte ich meinen Entschluss nicht um, sondern verschob ihn einige Male. Und ich stellte mir die Frage: Wie kann ich Gott als Lebensquelle erfahren, wenn ich an Gott zweifle, mich voller Angst verstecke, keinen wesentlichen Sinn mehr spüre und mein Ende schon jetzt erdenke? Ich machte mir bewusst, dass Gott keine Bedingungen an mich stellt, dass er möchte, da ich bin, dass ich in ihm verweilen kann auf unendliche Weise.

Tragende Kräfte S02E12


 

Tragende Kräfte

Im Gespräch mit Gott empfinde ich oftmals tiefe Geborgenheit und sie wirkt sich auch grundlegend auf mein Lebensgefühl aus. Denn – sonst wäre ich schon verrückt geworden angesichts der Leere in meinem Leben, die mir die Fata Morgana meines verpassten Lebens widerspiegelt.
Der Jesuit Johannes Lotz hebt in seinem Buch über die Einsamkeit den tragend-bergenden Grund, die tragend-bergenden Mächte sowie die tragend-bergenden Kräfte im Leben hervor, die es zu finden gilt.
Es würde sicher viele Stunden beanspruchen, aufzuzählen, wo ich die tragend-bergenden Kräfte in meinem Dasein nicht finden konnte, weil sie dort nicht vorhanden waren.
Aber wo kann ich einen mich tragenden Lebensgrund finden, der meiner Seele schützende Sicherheit angesichts der Brüchigkeit und riskanter Versuchungen gibt?