Sie sind hier: Veröffentlichungen Autorenlesung Wüstenväter für Manager  
 Autorenlesung
Seelengefährte
Seelenführung
Wüstenväter für Manager
Führen und Vorbild
Führen und Kritik
Führen und Harmonie
Führen und Gefühle
Wüstenvater und Manager
 Veröffentlichungen
Veröffentlichungen
Autorenlesung
Textlesung
Textlesung 2

WÜSTENVÄTER FÜR MANAGER
 

Weisheiten christlicher Eremiten für die heutige Führungspraxis

Dieses Buch ist im Jahr 2000 im Gabler-Verlag erschienen. Es wendet sich an Führungskräfte, die Weisheit, geistige Werte und gelebte Tugenden in ihre Führungskompetenz integrieren möchten.
Die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit sollte sich einer kritischen und mutigen Selbstreflexion stellen. Eine gute Anleitung dazu geben die christlichen Wüstenväter, die in den ersten Jahrhunderten in den Wüsten Ägyptens gelebt haben. In der Einsamkeit waren sie darauf angewiesen, kompetent und heilsam mit ihren Gedanken und Gefühlen umzugehen. Der versöhnliche Umgang mit den eigenen Schattenseiten erfordert ein hartes Training, bei dem es in erster Linie darum geht, sich nichts mehr vorzumachen. Das Ideale Selbst wird dadurch allmählich zu einer Realität geführt, in der die Authentizität der eigenen Person gelebt wird, indem eine menschliche Ausstrahlung Glaubwürdigkeit und Vertrauen vermittelt.

Das Vorstellen des Buches kann es ermöglichen, in einer allgemeinen und grundlegenden Form, die Notwendigkeit einer persönlichen Entwicklung nahe zu legen, ohne die Schwächen des Einzelnen zu benennen. Die Weisungen der Wüstenväter können nachhaltige Impulse geben, das eigene Verhalten verändern zu wollen. Die eigene Unzufriedenheit, Kränkungen und Ängste sind oftmals die Ursache für ein zu strenges Vorgehen gegenüber den Mitarbeitern.

Auszüge aus dem Buch können Sie auf meiner Website einsehen: Wüstenväter

Die einzelnen Elemente der Buchlesung können inhaltlich und zeitlich individuell abgestimmt werden.

Die Autorenlesung zu diesem Buch enthält folgende Schwerpunkte:

I. Einführung in den Personenkreis der Wüstenväter

Zunächst werden die historischen Hintergründe erläutert, die zu dem Phänomen führten, dass Hunderte von gläubigen Christen in die Einsamkeit der ägyptischen Wüste gingen.
Nach Jahren einer harten Lebensschule, wobei es darum ging, es vor allem mit sich selbst aushalten zu können, schlossen sich allmählich viele Eremiten zu kleinen Gemeinschaften zusammen. Diese waren vor allem davon beseelt, miteinander Rat zu halten, um im Kampf mit den eigenen Leidenschaften zu einer Aussöhnung mit sich und anderen zu kommen.
Aus diesen Impulsen heraus und aufgrund des existentiellen Überlebens schlossen sich diese Mönche zu Klöstern zusammen. Sie gaben sich nunmehr feste Regeln, die sich sowohl auf das Zusammenleben bezogen als auch den Weg zu Gott markierten.

Diese Einführung wird durch eine visuelle Präsentation, Filmausschnitte vom Leben der heutigen Wüstenväter und Bilder aus der Wüste, unterstützt.

II. Wüstenväter und Persönlichkeitsentwicklung

Aus den Empfehlungen der Wüstenväter, die in in den 'Weisungen der Väter' zusammengefasst wurden, können grundlegende Prinzipien abgeleitet werden. Bei einer Autorenlesung können Sie zwischen den folgenden Themenpunkten auswählen:

Führen und Vorbild

Auf welche Weise wird man zu einem Vorbild?

Führen und Kritik

Welche Maßstäbe sind hilfreich, um Konflikte friedvoller bewältigen zu können?

Führen und Harmonie

Wie kann es gelingen, mit einer ausgewogenen Gelassenheit harmonisch zu führen?

Führen und Gefühle

Inwieweit kann die persönliche Entwicklung das Führungsverhalten erheblich fördern?

Wüstenvater und Manager

Der erdachte Dialog zwischen beiden ermöglicht es, persönliche Anküpfungspunkte zu finden, um die eigenen Problemlagen zu erkennen.


III: Intention und Aufbau des Buches

Die Inhalte des Buches beziehen sich auf wichtige Bereiche für die persönliche Entwicklung:

Die Wüstenväter als Dialogpartner für Führungskräfte

Coaching: sich selbst leiten - Mitarbeiter führen

Wege zum inneren Mittelpunkt

Der Umgang mit Gedanken und Gefühlen

Dialoge - durchschaut von den Wüstenvätern


Die Wüstenväter beobachten die grundlegenden Leidenschaften jedes Menschen. Die störenden Auswirkungen für uns selbst und für andere gilt es zu bearbeiten.
Das Führen auf der Grundlage von Weisheit geht vom Menschsein an sich aus und zeigt Verständnis für die Reaktionen der Mitarbeiter.

IV. Buchlesung

Inhaltlicher Textauszug:

Die Basis im Umgang mit Kritik

Seite 37f.

"Das menschliche Zusammenleben, sei es im beruflichen oder privaten Umfeld, wird seit jeher durch Bewertungen und Beurteilungen bestimmt. Jeder glaubt, den anderen diagnostizieren und charakterisieren zu können. In den Unternehmen werden neben Leistungsskalen ebenso Schemata angewandt, die die Persönlichkeit des Einzelnen unter die Lupe nehmen. Darüber hinaus scheint es kaum Besprechungen zu geben, in denen nicht kritische Töne über die ein oder andere Maßnahme sowie über den Kollegen als Menschen abgeben werden."



 
 

"Viele Führungskräfte ermuntern sogar die eigenen Mitarbeiter, kritische Punkte anzumerken, und sie versichern dabei, dass sie in der Lage seien, sogar ablehnende Haltungen wohlwollend und ohne unangenehme Nachwirkungen einstecken zu können. Ob die Angestellten diese Möglichkeit als glaubhaft einstufen, hängt sicher davon ab, inwieweit positive Wege einer konstruktiven Kritik bisher bereits erfahrbar waren. Die Aufforderung zu Beanstandungen oder Beurteilungen von Sachlagen und Personen löst jedoch oftmals Unsicherheit aus, besonders dann, wenn der Vorgesetzte selbst dazu einlädt, seine eigene Vorgehensweise zu bewerten."

"Aus psychologischer Sicht, d. h. aus dem Blickwinkel der Seele, kann es vorteilhaft sein, eher anzunehmen, dass wir Menschen eigentlich grundsätzlich kritische Töne über unsere Person oder unser Handeln nicht gerne hören. Wir haben es oft selbst nicht in der Hand, das Ausmaß möglicher Verletzungen richtig einzuschätzen, die ablehnende Meinungen von andern bei uns auslösen. Diese Tatsache weist darauf hin, dass es unbedingt erforderlich ist, bei der Beurteilung von Menschen und deren Tun mit äußerster Vorsicht vorzugehen."

"Die Wüstenväter hatten ebenfalls diese Besonderheit im Umgang mit Kritik im Blick. Gerade in der Extremsituation der Wüste war die seelische Anspannung besonders hoch. Unbedachte Bemerkungen oder Streitigkeiten wirkten sich äußerst belastend aus. Mögliche Folgen bezogen sich allerdings nicht nur auf die ‚anderen‘, sondern der Ärger über einen Mitbruder entfachte auch immer ein unruhiges Feuer des Zorns ‚in einem selbst‘, das sich in der Einsamkeit viel rascher ausbreitet, da die erforderliche Entlastung und Ablenkung fehlen.

Ein Wüstenvater berichtet:

„Wenn er etwas sah, und sein Herz über die Sache urteilen wollte, sprach er zu sich: ‚Agathon, tu, das nicht! Und so kam sein Denken zur Ruhe.‘“ (100)

"Den Leitgedanken ihrer Bewusstseinsschulung, niemanden zu verurteilen, entnahmen sie der Bibel: „Richtet nicht! So werdet ihr nicht gerichtet.“ (Mt 7,1) Es ist auffallend und bemerkenswert, wie viele Vätersprüche diesen Inhalt aufgreifen, weil sie einen Schwerpunkt für ihre persönliche Entwicklung darin sehen, inneren Frieden und Ausgeglichenheit mit sich und den Mitmenschen anzustreben."

"Ein erster wirkungsvoller Schritt für einen selbst könnte sein, sich auf den Weg zu machen, diesen Ansatz zu durchdenken und sich darin einzufühlen:

„Abbas Johannes sprach: ‚Die leichteste Last lassen wir beiseite, nämlich sich selber tadeln, die schwere laden wir uns auf, das heißt sich selber für gerecht halten.‘“ (372)