Sie sind hier: Veröffentlichungen Autorenlesung Führen und Harmonie  
 Autorenlesung
Seelengefährte
Seelenführung
Wüstenväter für Manager
Führen und Vorbild
Führen und Kritik
Führen und Harmonie
Führen und Gefühle
Wüstenvater und Manager
 Veröffentlichungen
Veröffentlichungen
Autorenlesung
Textlesung
Textlesung 2

FÜHREN UND HARMONIE
 

Eine Führungskraft sollte nach Möglichkeit eine innere Stabilität der eigenen Seelenlage anstreben.

Wie kann es gelingen, mit einer ausgewogenen Gelassenheit harmonisch zu führen?

"Man kann nicht alle Menschen in gleichem Maße lieben. Es ist aber möglich, frei von leidenschaftlichen Regungen, wie Unmut und Groll, sich allen verbunden zu fühlen ...(Wüstenvater Evagrius Pontikus)

"Ein Team sollte auf der Basis einer inneren Stabilität geführt werden, bei der die eigene Seele möglichst unberührt bleibt von den kritischen Rückmeldungen der Mitarbeiter oder den Erfolgen oder Misserfolgen sowie den täglichen Auseinandersetzungen." (S. 112)

"Damit aber der eigene Herzensfrieden nicht nur ein Traum bleibt, ist es wichtig, diesen als Lebensaufgabe zu begreifen:
„Abbas Joseph fragte den Abbas Sisoes: ‚In welcher Zeit muß der Mensch die Leidenschaften ausrotten?‘ Der Greis antwortete: ‚Die Zeiten willst du erfahren?‘ Abbas Joseph sagte: ‚Ja!‘ Darauf sagte der Greis: ‚Zu der Stunde, in der die Leidenschaft kommt, rotte sie aus!‘“ (Weisung der Väter 825) (S. 108)

"Geistige Gesundheit im Sinne einer gelassenen Harmonie kann außerdem dazu führen, das negative Konkurrenzstreben zu überwinden:

„Selig ist der Mönch, der das Wohlergehen und den Fortschritt anderer mit so viel Freude begrüßt, wie wenn es sein eigener wäre.“ (Evagrius Pontikus) (S. 113)

"Evagrius Ponticus sieht das harmonische Ideal der Menschheit nicht in einer fernen Zukunft oder als Endpunkt der menschlichen Entwicklung, sondern er strebt eine Zufriedenheit an, die sich direkt im konkreten Alltag bewähren muss. Eine solche Perspektive soll den Menschen herausfordern, seine Entfaltung jetzt und zu jeder Zeit auf ein inneres Gleichgewicht hin zu konzentrieren. Der Erfolg eines solchen Bemühens lässt sich im täglichen Leben sehr schnell überprüfen." (109)

Reflexion und Umgang mit den eigenen Leidenschaften

„Ein Bruder kam zu Altvater Poimen und sagte: ‚Vater, ich habe vielerlei Gedanken und komme durch sie in Gefahr. ‚Der Altvater führte ihn ins Freie und sagte zu ihm: ‚Breite dein Obergewand aus und halte die Winde auf!‘ Er antwortete: ‚ Das kann ich nicht!‘ Da sagte der Greis zu ihm: ‚Wenn du das nicht kannst, dann kannst du auch deine Gedanken nicht hindern, zu dir zu kommen. Aber es ist deine Aufgabe, ihnen zu widerstehen!‘“ (Weisung der Väter 602)