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Der Start in den Tag
1
Demut und Gebet


„Schon bricht des Tages Glanz hervor,

Voll Demut fleht zu Gott empor,

dass, was auch diesen Tag geschieht,

vor allem Unheil er behüt’.“*



Ein Tag beginnt!

Frage: ‚Was ist wichtig für unser ‚heutiges’ Zusammenleben?’

Antwort: ‚Lasst uns flehen voller Demut!’


„’Sei ohne Furcht, glaube nur!’ (Mk 5,35-43)

Glauben wir doch, dass Jesus alles vermag und dass Er uns alles gewähren wird, um das wir Ihn gläubig bitten. Er wird es uns gewähren, weil Er unendlich gütig und allmächtig ist: Er wird es uns um so sicherer gewähren, weil Er es uns förmlich versprochen hat. Er gewährt, indem Er uns das Erbetene oder etwas Besseres gibt. Wenn Er uns warten lässt, wenn wir spät oder gar nicht empfangen, können wir sicher sein, dass dieses Warten für uns das Bessere ist, dass spät oder gar nicht empfangen heilsamer für uns ist als sofort empfangen …“** Charles de Foucauld

„Ausspruch des Altvaters Antonius: ‚Ich sah alle Schlingen des Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sprach: Wer kann ihnen entgehen? und ich hörte, wie eine Stimme zu mir sagte: Die Demut!’.“***

* Jochen Klepper, 1. Strophe, Ambrosianischer Morgengesang – Schon bricht des Tages Glanz hervor, Nachdichtung von Jochen Klepper, in: Kyrie. Geistliche Lieder, 20. unver. Auflage 1998, Bielefeld 1950, 7 ** Die Schriften von Charles de Foucauld, zusammengest. v. Denise Barrat, übers. aus dem Franz. von E. Klein, Einsiedeln, Köln, Zürich 1961, 122 *** Weisung der Väter, übers. v. Bonifaz Miller, Trier 1986, 16

Gedanken zu den einzelnen Strophen des Hymnus
in der Übersetzung von Jochen Klepper
(Mit jeder folgenden Strophe werden weitere Erläuterungen folgen.)

1. Strophe

„Schon bricht des Tages Glanz hervor,
Voll Demut fleht zu Gott empor,
dass, was auch diesen Tag geschieht,
vor allem Unheil er behüt’.“

Der Ursprungsort dieses Preis- und Lobgesangs ist die klösterliche Gemeinschaft. Sie steht am Morgen vor dem gemeinsamen neuen Tag.
Die anderen sind mit ihrem täglichen Morgengebet allein und haben weniger das Bewusstsein einer sichtbaren Gemeinschaft. *
Der seelische Verbindungspunkt an jedem neuen Tag ist Gott.
Am Morgen liegt die unberührte Herrlichkeit des Tages im Aufgang der Sonne vor uns.
Der Glaubende nimmt jeden Tag aus Gottes Hand, um ihn zu gestalten. Die erspürte Lebenskraft schreibt er Gott zu.**

Jochen Klepper schreibt in seinem Tagebuch: „Als junger Mensch ging man oft in großem Gefühlsrausch schlafen, und am Morgen war Aufruhr und Begeisterung ausgelöscht. Jetzt setzt das Herz und die Phantasie und die dauernd bauende, künstlerische Energie am Morgen genau an dem Punkte ein, an dem der Vorabend eine Zäsur setzte. Also wird das am Abend eben kein vager Rausch mehr sein, sondern der natürliche Hervorbruch der durch die Tagesarbeit zurückgedämmten Kräfte.
Dass man e i n e Lebenskraft überhaupt hat, dass müsste einen darüber hinwegtrösten, dass man nicht die doppelte Schulterbreite, etwas mehr Haare, eine andere Muskulatur und einen halben Kopf mehr Größe hat – und als müdes und gehetztes Wesen von wenig imponierender Statur durch die Welt gehen muss. Aber diese eine Lebenskraft, die ich habe, die ist wohl sehr groß, da sie einen zu so heftigen Lebensäußerungen treibt, wie Bücher sie bedeuten. Ein Buch ist ja ein einziger Ruf: Das lebt! Ich lebe! Gott lebt!“***

Das Gebet soll seinen Ausgangspunkt in der Demut nehmen. Die Demut ist Ausdruck des realen Blicks für die Wirklichkeit und mit ihrer Hilfe können wir erspüren, wer wir hinter der eigenen Fassade eigentlich sind.

Im tiefsten Grunde weiß der Mensch um die Brüchigkeit seine Absicherungen. Das Leben wird immer vom Unheil bedroht sein. Einer solchen bedrohlichen Dynamik folgend, verwandelt Jochen Klepper die Aussage des lateinischen Ursprungstextes in einen Imperativ: ‚Voll Demut fleht zu Gott empor’, so als hätten wir keine andere Chance, als uns dem Schutz Gottes anzuvertrauen. „Gott muss die Menschen bewahren gegen alle und alles, was schaden will.“****

* vgl. Reinhard Deichgräber, Der Tag ist nicht mehr fern. Betrachtungen zu Liedern von Jochen Klepper, Göttingen 2002, 42 ** Pfarrer Reinhard Ellsel, http://www.kirchezumhoeren.de/archiv/6142.php *** Jochen Klepper, Unter dem Schatten deiner Flügel, Tagebücher 1932-1942, Stuttgart 1956, 119 **** Deichgäber, Der Tag ist nicht mehr fern, ebd., 42 und vgl. ders., in: Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch, hrsg. v. G. Hahn / J. Henkys, Ausgabe in Einzelheften, Heft 8, Göttingen 2003, 57-58

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