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SEHNSUCHT
 

Die Sehnsucht ist wie der Wind, wir können sie spüren und sie ist dennoch nicht greifbar. Unser gesamtes Dasein wird von ihr in dramatischer Bewegung gehalten.
Der Dominikanermönch Thomas von Aquin bezeichnet dieses Phänomen als das natürliche Verlangen, desiderium naturale, nach Glückseligkeit, das elementar zum Menschsein dazugehört. Das Individuum konzentriert sich bei der Suche nach Erfüllung vor allem auf zwei Bereiche: auf das Verlangen der Vernunft nach Erkenntnis und auf den Wunsch des Willens nach Glück.

Bei alldem steht der Mensch vor tiefgreifenden Fragen:

Wie gelangen wir zur Wahrheit des Vernünftigen?
Was erfüllt unser Herz mit Glück?
Welcher Richtung sollen wir den Vorrang einräumen, dem Geist oder dem Willen?

Bevor wir uns diesen Lebensfragen zuwenden, ist es hilfreich, sich in die Wirklichkeiten einzufühlen, die uns für die Sehnsucht empfänglicher machen. Die Sehnsucht kann in uns neue Kräfte eröffnen, wenn wir uns gegen unterdrückende Anpassungen wehren, und sie fordert den Menschen im Leid zur Hoffnung auf.
In der Bergpredigt erweitert Jesus von Nazareth unseren Blick möglicher Ausgangspunkte für unser Heil: Glückselig sind für ihn die Armen, die Trauernden, die Sanftmütigen, die Friedensstifter.

Sind nicht das Leid sowie das Gespür für Gerechtigkeit wichtige Motive, die Absichten des Herzens nach Ganzheit zur Erfüllung zu bringen?

Unser Wunsch nach Glückseligkeit wird vor allem durch den Zustand trauriger Verdrossenheit gefährdet. Auf der Flucht davor wenden wir oftmals ungute Mittel an und lassen unseren Trieben freien Lauf. Dagegen benötigen wir vor allem Erleuchtung und gefühlvolle Impulse, um die Traurigkeit und den Trübsinn wirkungsvoll bekämpfen zu können. Während der Erfahrungstagung lernen Sie die Strategie der Widerrede des Wüstenvaters Evagrius Ponticus kennen und anzuwenden.

Stille, Nachdenken, Gebet und Austausch möchten Sie anregen, eine befreiende Weite zu erleben.