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KAP.III. URVERTRAUEN: WAS WISSEN WIR SCHON
 

"In Deine Situation hinein möchte ich Dir einen Gedankenaspekt meiner Ansprache an die Mitbrüder mitteilen. Unser Lebensalltag ist dadurch geprägt, dass wir uns ständig berufen fühlen, Sachlagen und Menschen zu bewerten und zu beurteilen. Wir wissen, dass dabei viel Schaden angerichtet werden kann. Um möglichen Fehleinschätzungen vorzubeugen, suchen wir nach Argumenten und Beweisen. Manche tun allerdings nicht einmal das!"

"In einer Ansprache teilte ich den Brüdern mit: „Ich aber sage euch: Auch wenn ihr es mit Händen greift, so redet nicht davon. Ein Bruder wurde in einer Sache genarrt, wie wenn sein Bruder mit einem Weibe sündigte. Stark angefochten ging er hin und stieß sie mit dem Fuße, im Glauben, dass sie es seien, und sagte: Hört endlich auf, wie lange denn noch? Und siehe: es fanden sich Getreidegarben! Deshalb sage ich euch: Auch wenn ihr mit Händen greifen könnt, urteilt nicht!"

"Für mich geht es nicht nur darum, zu bedenken, wie brüchig unsere Gerechtigkeit sein kann, da wir leicht jemandem Unrecht tun können. Wir sollten zudem unsere innere Haltung überprüfen, da wir allzu oft glauben, im Leben zu kurz gekommen sowie von der Schöpfung mit wenig Fähigkeiten bedacht worden zu sein, und dass alles keinen Sinn mehr hat, weil uns das Schicksal mit viel Leid und Schmerz entgegenkommt. Was wissen wir schon!"

Fragestellungen:

Was erwarte ich für meine eigene Person, wenn ich meine Bewertungen über Menschen und Dinge veröffentliche?

Durch welches Lebensgefühl sind meine Argumente geprägt?

Leitgedanke:

Ein persönliches Urteilen sollte sich nicht nur auf das Sichtbare beziehen. Unser Denken wird von unserer Haltung zum Dasein geprägt; diese gilt es zu ergründen. Wissen und Demut führen zu einer umfassenderen Klarheit.

Anregung:

Können wir in unserem Leben tatsächlich viel beeinflussen? Besitzen wir genügend Informationen, um unserem Dasein einen Sinn zu geben? Was wissen wir schon!

Seite 25f.

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