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KAP.IV. SUCHE NACH DEM SINN:ANHALTENDE WACHSAMKEIT
 

"An den eigenen Wendepunkten und denen der anderen können wir deutlich feststellen, wie wandelbar und unbestimmt der Verlauf unseres Lebens ist. Heute mag unser Handeln von Klarheit, Bestimmtheit und Gelingen geprägt sein; das kann sich sehr rasch ändern, wenn wir unsere Achtsamkeit verlieren. Ganz zu schweigen von den Ereignissen, die unabänderlich auf unser Leben zukommen. Ein Leben ist erst dann zu Ende, wenn es den endgültigen Abschluss durch den Tod erfährt – nicht vorher!"

"Hier in der eremitischen Gemeinschaft haben wir uns Regeln gegeben, die unseren Geist sowie das praktische Zusammenleben ordnen sollen. Über beidem steht die geistige Einstellung und der Weckruf: „Wir brauchen nichts als einen wachsamen Sinn.“
Ich lausche dem Wind, um zu spüren, ob sich ein Sandsturm nähert. Die ersten Sonnenstrahlen verheißen mir, wie warm es heute werden wird. Der Klang des Gebetes meiner Mitbrüder verrät mir, ob unausgesprochene Spannungen unter uns wirken. Das Erspüren meiner inneren Gefühlslage lässt mich erkennen, an welchen Themen ich arbeiten oder inwieweit ich ordnend meiner Psyche begegnen muss, damit sie nicht hinausgeführt wird in die Wüste, wo ich mich verirren oder verdursten kann."


Fragestellung:

Habe ich noch einen wachsamen Sinn für mein Leben?

Leitgedanke:

Wir dürfen uns nicht ausruhen. Die aktuelle Wirklichkeit zählt. Sinnvolle Möglichkeiten im Leben sollten nur durch den Tod ein Ende erfahren.

Anregung:

Das Leben ist umfassender als wir denken. Ohne uns zu verkrampfen, sollten wir uns weiterhin konzentrieren, um unser Dasein zu gestalten. Bei allem dürfen wir uns nicht zu sicher fühlen – sei es im Pessimismus oder im Gefühl des Optimismus. Jeden Augenblick kann eine Wende in unserem Leben eintreten. Haben wir ein solches Lebensgefühl im Bewusstsein oder glauben wir daran, bis zum Ende auf der jetzigen Programmspur zu bleiben?

Seite 132f.

Kap.III. Urvertrauen: Was wissen wir schon