Augustinus (354-430) kann als einer der wirklich großen Lehrer der Kirche bezeichnet werden. In seinen ‚Bekenntnissen’ können wir seinen leidenschaftlich intellektuellen Weg verfolgen, der seinen Geist ganz für die Sache Gottes einnahm. Er ist ein Intellektueller, der sich ganz den Phänomenen gewidmet hat, und diese in der Tiefe ergründet und aufgeschrieben hat. Seine Erläuterungen zum Gedächtnis sowie zur Zeit an sich sind auch heute eine gute Grundlage, um sich z. B. selbst zu fragen, wie lange ein Jahr oder ein Augenblick anhält, wenn wir es an Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft spiegeln. Und er wirft die Frage auf: Warum wollen die Menschen alle glücklich sein, ohne Ausnahme, wo doch vorher keiner bewusst glücklich gewesen sei, so dass er dies nun erneut haben wolle? Er ist davon überzeugt, dass unser Streben nach Glückseligkeit darin gründet, weil wir schon einmal im Paradies waren, uns jedoch nur schwach daran erinnern. Und so fordert er uns auf, diese Erinnerung wieder aufzufrischen.