Jochen Klepper (1903-1942) brachte sich mit seiner Familie um, da er auf diese Weise dem Tod im Konzentrationslager entgehen wollte. Aus parteipolitischen und ethnischen Gründen, seine Frau war Jüdin, schränken sich seine Möglichkeiten, sich schriftstellerisch frei zu entfalten, deutlich ein. In seinen Tagebuchaufzeichnungen ‚Unter dem Schatten deiner Flügel’ beschreibt er seine Disziplin beim Schreiben des Romans ‚Der Vater’ über Friedrich Wilhelm I.. Er kann als ein frommer Mensch angesehen werden, der zeitlebens in seinem Glauben mit Gott und der evangelischen Kirche verbunden geblieben ist. Seine mystischen Erfahrungen sind vor allem in seinen Kirchenliedern verewigt. ‚Die Nacht ist vorgedrungen’ ist ein bekanntes Weihnachtslied, das sich mit den düsteren Erfahrungen Jochen Kleppers in Verbindung bringen lässt:
„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein …“