Mit den Wüstenväter, den ersten christlichen Eremiten, nahm das weltweite Mönchtum einen entscheidenden Anfang. Sie lebten vor allem im 3.-5. Jahrhundert in den Wüsten Ägyptens. Dabei gab es die Lebensform des Einsiedlers, der kleineren Gruppe unter der Führung eines erfahrenen Wüstenvaters, sog. Kolonien von Mönchen in größeren Wohneinheiten und die Lebensweise in einem Kloster. Mönche, die diese Formen des Eremitentums auf besondere weise geprägt haben, sind Antonius der Große, Abbas Makarios, Abbas Arsenios, Abbas Poimen, Abbas Evagrius Pontikus und Abbas Pachomius. Ihr Impuls war von dem inneren Ruf geprägt: ‚Fliehe die Menschen.’ Sie richteten ihr Dasein ganz auf die Gottsuche aus. Ihre Lebenserfahrungen sind festgehalten in Weisheitssprüchen oder -geschichten, die zunächst in mündlicher Form überliefert wurden. Sie galten als Orientierung für das geistliche Leben in der Einsamkeit. In späteren Zeiten wurden diese sog. Vätersprüche in Sammlungen zusammengefasst. Eine bekannte Sammlung nennt sich ‚Weisung der Väter’. Eine weitere wichtige Essenz des geistigen Lebens dieser Mönche ist die sog. ‚Acht-Laster-Lehre’. In ihr sind die Fehlhaltungen beschrieben mit Ihren Gefahren und wie der Mönch den Versuchungen widerstehen kann. Die Fehlhaltungen sind: Völlerei, sexuelle Begierde, Habsucht, Zorn, Traurigkeit, Verdrossenheit, Ruhmsucht und Hochmut.
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